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MC Lederbären Berlin (Logo)BERICHTE: Ausfahrten 9

Ausfahrt zu Schloss Basedow am 1.9.2002

Schloss Basedow

Schon seit Jahren kursiert der Vorschlag, einmal Schloss Basedow zu besuchen. Gesagt ist aber nicht so leicht getan, denn der Ort liegt über 200 km nördlich von Berlin, was die möglichen Termine auf die wenigen Sommersonntage mit langen Tagen einschränkt. In der Vergangenheit soll es auch schon mal einen Anlauf gegeben haben, der dann wegen schlechten Wetters abgebrochen wurde. An diesem Tage aber sollte das Wetter gut sein und obwohl die Tage im Spätsommer schon nicht mehr ganz so lang sind, beschlossen die elf Leute dieser Ausfahrt, dieses Ziel in Angriff zu nehmen.

Pause auf der Hinfahrt

Wegen der Länge der Strecke wurde ausnahmsweise ein längeres Stück Autobahn gefahren; ab Wittstock ging es dann wieder gemütlicher über die Landstraßen Mecklenburg-Vorpommerns. Groß war der Schreck beim Eintreffen in Basedow, als wir an der Ortseinfahrt statt eines prunkvollen Schlosses eine Ruine vorfanden - anscheinend eine der vielen unbewältigten Altlasten der DDR. Eine Rundfahrt um das verrammelte Gebäude würde reichen. Wolfgang kannte aber ein Foto des Schlosses und damit war klar: es musste noch etwas anderes geben. Kurz nach der Weiterfahrt war es dann auch zu sehen: ein prachtvolles Gebäude. Unweit davon fand sich auch der Parkplatz.

Einblick an der Seite Raum

Zunächst unternahmen wir einen Rundgang um das Schloss. Offenbar war die Farbe noch frisch und das Ensemble um das Schloss noch in Arbeit; auch beim Blick durch die Fenster war Pracht neben Verfall zu erkennen. Im Schafstall, heute ein Café, konnte man sich Führungen anschließen. Unterdessen war einige Zeit verronnen und der Wunsch nach Essen wurde laut. Jedoch, die örtliche Gastronomie ist noch nicht entwickelt und da es kein Restaurant gab, fielen die Würfel für die Führung. Für unsere Gruppe von 11 Mann war auch sofort eine Führung organisiert.

Führung

Diese übernahm niemand geringeres als die Schlossherrin selbst - wenn ich die engagierte Dame, Nachfahre der ehemaligen Besitzer Hahn, deren Wappentier überall als Motiv wiederkehrt, so nennen darf, denn heute gehört das Schloss - nach einem erfolglosen Zwischenspiel - wieder der Treuhandgesellschaft, die noch immer nach einem Investor sucht. Vor allem dafür wurde die Schlossfassade schön herausgeputzt, während innen noch Baustelle ist. Das und noch viel mehr erfuhren wir im Verlauf der sehr ausgedehnten, interessanten und recht ungewöhnlichen Führung, die uns zunächst durch den Schlosshof mit vielen, in die Schlossanlage integrierten landwirtschaftlichen Nutzgebäuden wieder zum Schloss hin führte, um dort die Innenräume zu besichtigen.

Hahn Führung innen

Vielfach ist noch die ehemalige Pracht zu erkennen, trotz der Nutzung als Wohngebäude, deren Spuren sich noch in vielen Mauern und anderen profanen Installationen zeigt. Daneben tritt aber auch der geschichtliche Verlauf ungewöhnlich deutlich zu Tage: die nachträglich angelegten Treppenhäuser und außen viele Mauerreste der ehemals wehrhaften Burg. Mit ein paar Schritten durch den Park ging die Führung langsam zu Ende.

Schloss Park

Ebenso wie das Schloss ein Werk berühmter Baumeister ist, ist auch der Park ein Meisterwerk, nämlich vom bekannten Gartenarchitekten Lenné angelegt. Mit ein wenig Erläuterung offenbaren sich die Strukturen des Parks, ein Landschaftspark, der auch die Nutzflächen integriert, wie überhaupt das ganze Dorf Teil des Kunstwerks ist. Zu den heute nicht mehr vorhandenen Gebäuden gehört ein Teehaus. Uns als Motorradfahrern mochte die Schlossherrin zugestehen, hoch zu Ross anzureiten statt in einer Kutsche vorzufahren. Die Pferde waren seinerzeit im Marstall untergebracht, jenem Gebäude, das zu Anfang für Verwirrung gesorgt hatte.

Waren

Nach dieser umfassenden kulturellen Nahrung verlangte es doch nach einer Stärkung. Diese suchten und fanden wir am Hafen von Waren an der Müritz, das sicher einen eigenen Besuch lohnen würde; aufgrund der fortgeschrittenen Zeit musste es aber beim Besuch einer Pizzeria bleiben. Die Rückfahrt, zu der wir wegen der hereinbrechenden Dämmerung entgegen ursprünglichen Absichten dann doch wieder die Autobahn wählten, gestaltete sich aufgrund des starken Wochenendrückreiseverkehrs von der Ostsee ziemlich zähflüssig, was zu einem für eine Lederbären-Ausfahrt ungewöhnlich späten Ende, nämlich erst gegen Mitternacht, führte.

Ausfahrten 10


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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 06.02.2009