Allgäuer Gay Party 1998

Am letzten Wochenende im Juli war es endlich soweit: Das Wochenende, auf das sich die Naturfreaks schon lange gefreut haben, die Allgäuer Gay Party98 versteckt hinter Wald und Feldern in der Nähe von Memmingen. Die Party wurde vor 11 Jahren mit einer kleinen Geburtstagsfeier, die unter freien Himmel stattfand, ins Leben gerufen und ist seitdem eine Institution mit steigender Teilnehmerzahl.

Trotz des Regenschauers am Samstagvormittag erschienen die ersten Gäste zur Kaffeezeit auf dem Gelände, denn laut Wetterbericht sollte ab 15 Uhr die Sonne hervorkommen, die sich aber eine Stunde länger Zeit ließ. in aller Ruhe wurde das Gepäck von den Motorrädern abgeladen und die mitgebrachten Zelte für die Übernachtung und sonstige Spielchen wurden auf der bereits trockenen Wiese aufgebaut. Wer kein Zelt mitgebracht hatte oder mit der Aufbauanleitung nicht zurecht gekommen war, konnte im großen Gemeinschaftszelt übernachten, Aus den Kofferräumen einiger Autos kamen wahre Wohnlandschaften zum Vorschein, nur eine Campingtoilette wurde nicht gesichtet. Drückte es doch mal, so verschwand man im Wald. Lediglich derjenige, der einen Wasseranschluß für seine Analdusche benötigte, suchte vergebens.

Nachdem der Platz für das Nachtlager gesichert war, luden am oberen Teil der Festwiese Bänke und Tische zum Verweilen ein. Gegen 17 Uhr begrüßte Robert, der Organisator der AGP, die Gäste und gab das Abendprogramm bekannt.

Als das Buffet freigegeben war, bildete sich eine Schlage vor den leckeren Salaten und dem Grill, Schwerbehinderte und Rentner zuerst. Dank der warmen Witterung wurde nicht nur das Grillfleisch begutachtet, denn knappe Kleidung und freie Oberkörper steigerten den Appetit und ließen der Phantasie für den Abend schon mal freien Lauf. Viel Fleisch gab es dann auch auf der Bühne. Für diesen Abend wurde ein muskelbepackter Stripper engagiert, angeblich eine Hete. Bei den Klängen rhythmischer Musik und anmachenden Bewegungen entledigte er sich bei seiner dreiteiligen Show seiner Kleidung, leider konnten die Zuschauer das kleine ... äääh ich meine den Rest nicht sehen. Macht nichts, danach kämpften neun Teilnehmer mit ihren körperlichen Reizen um die Wahl des Mister Allgäu 98. Das nett beharrte Pelztier (stöhn,...säufz...uaoh..!!) das sich die Redaktöse ausgeguckt hatte, hat leider nicht den ersten Platz belegt, sondern jemand mit trainiertem, unbehaarten Oberkörper.

Aufgeheizt von den ganzen Reizen wurde die Jagdzeit in dem angrenzenden Wäldchen eröffnet und mit ein wenig Glück konnte dort der eine oder andere Kandidat der Wahl des Mister Allgäu gesichtet werden, wie er nicht nur mit den Augen, sondern etwas handfester und eingehender begutachtet wurden. Zwei Hollywoodschaukeln, auch Sling genannt, die zwischen den Bäumen im Wald angebracht waren, luden zu diversen Freiluftübungen ein. Daß diese Einrichtungen reichlich genutzt wurden, ließ sich an den netten, anregenden Lauten und dem Kettengerassel vernehmen, daß durch den Wald schallte.

Nicht so hektisch ging es dagegen am großen Lagerfeuer zu. Bei einem Bier plauschte man gemütlich in der sternklaren Nacht, knüpfte neue Kontakte, oder man verschnaufte von seinem Waldspaziergang. Tief in der Nacht wurde es dann sehr still und auch der letzte suchte eine oder seine Unterkunft im Zelt auf.

Am nächsten Morgen oder besser gesagt Vormittag weckte uns die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen. die Geräusche von klickenden Handschellen und eindeutigen Lauten, die nicht nur auf morgendliches müdes Gähnen zurückzuführen waren. Einer nach dem anderen krabbelte aus dem Zelt und führte der geneigten Öffentlichkeit seine nächtliche Reizwäsche vor.

Das Frühstück wurde in den aufgestellten Pavillons, die vor der schon recht kräftig scheinenden Sonne schützten, eingenommen. Besonders groß war der Andrang beim Kaffee, in der Hoffnung, schneller wach zu werden. Nach dem Frühstück begann der große Aufbruch und die Frage, wie das Zeit gepackt werden muß, damit es wieder in den Sack paßt. Die Autofahrer brauchten sich darüber weniger Sorgen zu machen, dafür die Motorradfahrer, deren Anteil relativ hoch war, um so mehr, um alles wieder verstauen zu können.

Das Treffen haben Robert und seine Helfer toll organisiert und wir warten mit Spannung auf die nächste Allgäuer Gay Party auch wenn Robert immer mal wieder andeutet, es könnte das letzte gewesen sein...

Big Mama


Artikel aus dem Bärentratsch 3/98

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